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erstellt am:
20.03.2024
CELLE. Im Jahr 2017 richteten die Regierungen Deutschlands und Chiles eine bilaterale Expertenkommission mit dem Auftrag ein, ein Konzept für die Einrichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte auf einem Teil des historischen Geländes der früheren Sekte „Colonia Dignidad“ in Chile zu entwickeln, um über die dort zwischen 1961 und 1996 verübten schweren Verbrechen aufzuklären und den Opfern ein Andenken zu geben. Dieses Konzept wurde 2021 vorgestellt. Im Januar 2023 sprachen sich Bundeskanzler Olaf Scholz und der chilenische Präsident Gabriel Boric für die Einrichtung einer Gedenkstätte aus. Unterschiedliche Hürden verhindern aber bis heute die Umsetzung.
Dr. Elke Gryglewski – Politologin und Geschichtsdidaktikerin – war selbst Mitglied der Expertenkommission und arbeitet bereits seit 2014 mit verschiedenen Betroffenengruppen der Colonia Dignidad.
In ihrem Vortrag mit dem Titel
Erinnerungen brauchen einen Raum,
um lebendig zu bleiben –
Auf dem Weg zu einer Gedenkstätte „Colonia Dignidad“
stellt sie das vorgelegte Konzept vor und beschreibt die erreichten Schritte im Dialog zwischen den Opfergruppen aber auch Widerstände, die den Prozess erschweren.
Der Vortrag mit anschließendem Empfang findet
am Dienstag, den 9. April 2024 um 20:00 Uhr
im Vortragssaal des Oberlandesgerichts Celle, Schloßplatz 2, statt.
Dr. Elke Gryglewski promovierte nach ihrem Studium in München, Berlin und Santiago de Chile mit einer Arbeit zur Erinnerung in der diversen Gesellschaft. Sie war Leiterin der Bildungsabteilung und stellvertretende Direktorin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Seit 2021 ist sie Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Sie war Mitglied verschiedener, vom Bundestag eingesetzter Expertenkreise zum Thema Antisemitismus.
Der Eintrittspreis beträgt 8 €. Anfragen für Reservierungen von Eintrittskarten werden per E-Mail unter olgce-vortragsreihe@justiz.niedersachsen.de oder per Telefon unter 05141 206-136 (Mo - Fr von 08:30 - 13:00 Uhr) entgegengenommen. Anfragende erhalten eine Rückmeldung.
Ansprechpartner für Presse:
Dr. Rouven Seeberg
Richter am Oberlandesgericht
Pressesprecher
Telefon: 05141 / 206 777