Niedersachsen klar Logo

Vortragsreihe Oberlandesgericht Celle


Vortragsreihe

"Jeder spielt seine Rolle(n)"

Vortrag von

Andreas Döring
Intendant des Schlosstheaters Celle


Donnerstag, 17. November 2016, 20:00 Uhr


mit anschließendem Empfang



Was macht den Schauspielerberuf so besonders? Warum fasziniert er? Nicht wegen der Fähigkeit, Text lernen zu können, oder zu müssen – da winken die Theatermenschen stets ab. Auch ist der Mut, vor anderen Menschen zu agieren, gar nicht so entscheidend. Viel wichtiger ist die Faszination für eine Rolle, ein Thema, das „in den Schuhen eines anderen gehen" wollen. Dieses Interesse für Menschen und was Menschen tun, führt zu einer empathischen Kunstform: dem Schauspiel. Die Schauspielkunst ist deshalb auch eine bildende, eine soziale und eine politische Kunstform.

Und deshalb brauchen gute Schauspieler Persönlichkeit. Doch hat die nicht jeder? Schon, doch gute Schauspieler können Figuren fern von ihrer Person spielen und haben gleichzeitig eine Haltung. Doch was ist eine Haltung, eine Meinung? Und was ist die Haltung des Schauspielers im Gegensatz zur Haltung der Figur? Ist das nicht ein Widerspruch? Die Schauspieler ergeben im Ensemble einen Organismus, wie eine eigene sich gegenseitige bedingende Gesellschaft, ein Team, bestehend aus Individualisten. Da kommen die Regisseure manchmal wie Dirigenten, wie Konstrukteure, wie Visionäre, manchmal aber auch wie Verliebte hinzu. Das Theater ist gar nicht so zufällig lebendig, wie es scheint, wenn richtig gespielt wird. Theater ist eine zielende und deswegen eine gesellschaftspolitische Kunstform. Für Andreas Döring agieren Schauspieler dabei als Anwälte der Widersprüche im Spiegel ihrer Zeit, machen die Motivlagen ihrer Figuren, die soziale Situationen und Konflikte erkennbar, doch nie als Beleidigte, sondern als am Leben erfreute, für ein Theater, das mit Haltung(en) unterhält. Andreas Döring wird über den Schauspielerberuf sprechen, und dabei versuchen aufzuzeigen, warum den Besuchern Theater so nah gehen kann, nämlich auch, weil es relativieren kann. Denn jeder spielt seine Rolle(n), ob im Leben oder auf der Bühne.

Andreas Döring wurde 1968 in Bonn geboren. Als Schauspieler war er nach seiner Ausbildung in Zürich zunächst fest engagiert am Schauspielhaus Zürich, dann dem Staatstheater Saarbrücken und dem Theater Krefeld. Danach wechselte er in das Regiefach. Seit 2000 arbeitete er als freier Regisseur in Salzburg, Baden Baden, Esslingen, Saarbrücken, Göttingen und Freiburg, bevor er 2004 Intendant des Jungen Theaters Göttingen wurde. Bis 2013 leitete Andreas Döring das Junge Theater in der Universitätsstadt Göttingen. Dann zog er mit seiner Frau und seinen drei Kindern nach Celle und bereitete ein Jahr lang seine neue Aufgabe vor: Denn für das Schlosstheater Celle arbeitet er seit der Spielzeit 2014/2015 als Intendant und hat zusammen mit dem Team des Schlosstheaters wieder ein großes festes Ensemble eingeführt, den Spielbetrieb in Richtung Repertoire verändert, mit der HALLE 19 eine neue Spielstätte eröffnet und mit dem Programm des Jungen Schlosstheaters das Programm insgesamt erweitert. Die Öffnung des Theater und eine lebendige Verbindung mit Stadt und Umland sind ihm ebenso wichtig, wie die Schauspielkunst des Schlosstheater-Ensembles.

Nach zwei Jahren kann das Schlosstheaterteam nicht ohne Stolz vermelden, das 30 Prozent mehr Zuschauer wieder ins Theater gehen. Als Regisseur hat er bisher für das Schlosstheater Celle insze-niert: "Faust", "Jim Knopf", "Das Evangelium nach Jimmy", "Der große Gatsby", "Kein schönes Land in dieser Zeit(?)", "Der Zerbrochne Krug", "Schöne Bescherungen", "Don Carlos" und "Die Liebe in Zeiten der Cholera". Die Bekanntschaft mit dem Anwalt, Dr. Mehmet Daimagüler, hat zu einer Zusammenarbeit geführt, so dass am 21.10. der Theatertext eines Juristen mit „Alles wird gut" Premiere haben wird.


Eintrittskarten sind zum Preis von 5 im Vorverkauf im Oberlandesgericht, Zimmer 140 (Mo. bis Do. 09:00 bis 15:30 Uhr, Freit. bis 12:00 Uhr) oder an der Abendkasse erhältlich.
Reservierungen werden unter (206 204 entgegengenommen.
Es wird gebeten, reservierte Karten bis zum 17. November 2016, 14:00 Uhr, abzuholen.

Oberlandesgericht Celle

Schlossplatz 2

29221 Celle







Vortragsreihe des Oberlandesgerichts Celle

im Winterhalbjahr 2016/2017



vorauss. Februar 2017 Gemeinsame Vortragsveranstaltung der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und des OLG Celle



23. März 2017

Podiumsgespräch mit Präsidentin des Bundesgerichtshofs Bettina Limperg und

Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm

in Zusammenarbeit mit Stadtkirche und Kirchenkreis Celle



OLG Celle, Vortragsreihe
zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln