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Vortragsreihe Oberlandesgericht Celle

Vortrag von Prof. Dr. med. Dr. phil. Heiner Raspe, Lübeck




Oberlandesgericht Celle

Vortragsreihe

„Priorisierung, Rationierung und gerechte Ressourcenverteilung
im Gesundheitswesen


Vortrag von

Prof. Dr. med. Dr. phil. Heiner Raspe

Lübeck

Donnerstag, 22. Januar 2013

20:00 Uhr


mit anschließendem Empfang


Der demographische Wandel und neue Behandlungsmethoden verursachen einen vermehrten Bedarf an Gesundheitsleistungen und wachsende Ausgaben. Es ist daher absehbar, dass in Zukunft nicht alle Patienten jede medizinische nutzbringende Leistung werden erhalten können. Deshalb wird von Wissen- und Ärzteschaft unter Verwendung der Begriffe Priorisierung und Rationierung auf die Notwendigkeit von Leistungsbegrenzungen hingewiesen und eine öffentliche Diskussion darüber gefordert. Hierzu soll der Vortrag beitragen und einladen. Die gewünschte Priorisierung bezeichnet dabei die Feststellung einer Vorrangigkeit bestimmter Indikationen, Patientengruppen oder Verfahren vor anderen: Vorhandene Mittel müssen bei wachsendem Bedarf auf das Wesentliche konzentriert werden. Die Ausarbeitung von (nur) als Empfehlung dienenden Priorisierungsleitlinien soll dabei das Ergebnis eines langfristigen politischen und gesellschaftlichen Prozesses sein, in dem Transparenz und politische Legitimation gewährleistet sein müssen. Unter Rationierung versteht man das systematische tatsächliche Vorenthalten von zweckmäßigen - also nicht absolut medizinisch notwendigen - Leistungen mit dem Ziel einer bedarfs- und verteilungsgerechten Zuteilung knapper Ressourcen. Da die Zweckmäßigkeit verschiedener Behandlungen je nach Bedeutung der Gesundheitsstörung und des Therapieziels variiert, kann eine rechtlich und ethisch vertretbare Rationierung erst im Anschluss an eine Priorisierung erfolgen.

Heiner Raspe, geboren 1945 in Lübeck, gehört zu den Pionieren und prominentesten Vordenkern der evidenzbasierten Medizin in Deutschland. Seit Oktober 2010 hat er die Seniorprofessur für Bevölkerungsmedizin am Zentrum für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung der Universität zu Lübeck inne. Zuvor war er u. a. als Direktor des Institutes für Sozialmedizin der Medizinischen Universität zu Lübeck tätig. Hinzu kommt seine Mitarbeit in diversen Gremien, u. a. ist er seit Juni 2012 Mitglied und Ko-Leiter der Arbeitsgemeinschaft Priorisierung im Gesundheitswesen der Bundesärztekammer. Arbeitsschwerpunkte: Klinische, Bevölkerungs- und Versorgungsepidemiologie vor allem rheumatischer Krankheiten, Rehabilitationsforschung im Kontext von Versorgungsforschung, evidenz-basierte Medizin und medizinische Versorgung, Ethik der medizinischen Forschung und medizinische Versorgung. Neben zahlreichen Ehrungen wurde ihm 2009 die Ernst-von Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer verliehen.


Eintrittskarten sind zum Preis von 5 € im Vorverkauf im Oberlandesgericht, Zimmer 140 (Mo. bis Do. 9:00 bis 15:30 Uhr, Freit. bis 12:00 Uhr) oder an der Abendkasse erhältlich. Reservierungen werden unter Tel.: 206 204 entgegengenommen. Es wird gebeten, reservierte Karten bis zum 22. Januar 2013, 14:00 Uhr, abzuholen.

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
RiOLG Antonius Dr. Hüntemann, Pressesprecher

Oberlandesgericht Celle
Pressestelle
Schloßplatz 2
29221 Celle
Tel: 05141 206-777

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