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„Juristen stellen sich dem Streit“: Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht Annette Wiegand-Schneider geht in den Ruhestand

Bereits vor 34 Jahren absolvierte Dr. Annette Wiegand-Schneider ihr Referendariat im 9. Zivilsenat des OLG Celle. Später wurde sie dessen Vorsitzende – nun verabschiedet sich die Richterin in den Ruhestand.


Fast 15 Jahre war Dr. Annette Wiegand-Schneider Vorsitzende Richterin des 9. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Celle, der vor allem für Gesellschaftsrecht zuständig ist. Nun geht sie in den Ruhestand.

Umwandlungen von Kapitalgesellschaften, umstrittene Aktionärsbeschlüsse und die Abberufung von Geschäftsführern gehörten ebenso zu ihrem Geschäft wie Auseinandersetzungen in Familienunternehmen: „Im Wirtschaftsrecht brummt der Motor der Gesellschaft“, beschreibt die 65-Jährige selbst ihr Rechtsgebiet. Am 25. April 2025 hat ihr die OLG-Präsidentin Stefanie Otte die Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand überreicht. Dieser Abschied fällt nicht leicht: „Annette Wiegand-Schneider hinterlässt tiefe Spuren – als brillante Juristin und hochgeschätzte Kollegin, auf deren Rat und Expertise ich mich immer verlassen konnte“, sagt Stefanie Otte.

Im Dienst der Rechtswissenschaft

Dr. Annette Wiegand-Schneider widmet sich in ihrem beruflichen Werdegang seit vier Jahrzehnten der Rechtswissenschaft. Ihr Studium in Göttingen schloss die in Herzberg geborene Juristin ebenso mit der Bestnote ab wie ihre anschließende Promotion. Drei Jahre lang arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesgerichtshof, später leitete sie für vier Jahre das Referat für Wirtschaftsrecht im Niedersächsischen Justizministerium. In einem juristischen Standardwerk erläutert sie für Wissenschaft und Rechtspraxis das GmbH-Recht.

Seit 1991 dem OLG Celle verbunden

Ihre Berufung aber sieht Annette Wiegand-Schneider im Gericht: Hier wird ums Recht gestritten und gekämpft – und entscheidend sind die besseren Argumente. „Die Gerichte sind für diejenigen da, die richtige Entscheidungen brauchen“, sagt sie. Dazu gehöre es auch, in Streitverfahren erst einmal die Wahrheit zu ermitteln – genau darin sieht sie eine Stärke ihres Berufsstandes: „Juristen stellen sich den Streitpunkten!“

Der Abschied vom Oberlandesgericht ist für die Richterin kein leichter Schritt. Hier ist sie schon vor 34 Jahren als Referendarin ausgebildet worden – in genau dem Senat, dessen Vorsitzende sie 20 Jahre später wurde. Ihr Wirken reichte aber weit über ihr Spezialgebiet hinaus. „Mehrere Generationen von Kolleginnen und Kollegen schätzen ihren fachlichen Rat und ihre außerordentliche Hilfsbereitschaft“, dankt Stefanie Otte der Vorsitzenden Richterin. „Wir wünschen ihr für die Zukunft alles Gute und werden ihre humorvolle und äußerst kluge Art sehr vermissen.“


Ansprechpartner zu dieser Mitteilung: André Wilkening


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Artikel-Informationen

erstellt am:
28.04.2025

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