"300 Jahre Oberlandesgericht Celle" - Feierliche Übergabe der Jubiläumsfestschrift
Die soeben erschienene Festschrift „300 Jahre Oberlandesgericht Celle“ ist den Autoren am 20. Mai 2011 im Plenarsaal des Oberlandesgerichts feierlich überreicht und damit zugleich öffentlich vorgestellt worden.
Grußworte haben Dr. Jürgen Oehlerking, Staatssekretär im Niedersächsischen Justizministerium, sowie Friedrich von Lenthe, Vorstandsvorsitzender der VGH-Stiftung, gesprochen. Die VGH-Stiftung hat die Herausgabe der Festschrift ebenso wie die Ausstellung zur Geschichte des Gerichts, die ab dem 15. September 2011 im Bomann-Museum gezeigt wird, durch eine großzügige Förderung unterstützt.
Die Beiträge der 44 Autoren spiegeln die große Bandbreite der Rechtsgebiete des Oberlandesgerichts wider. Während sich die früheren Festschriften seit 1911 nahezu ausnahmslos auf historische Darstellungen der Gerichtsgeschichte beschränkt haben, liegt ein Schwerpunkt der aktuellen Festschrift erstmals auf rechtswissenschaftlichen Beiträgen, die sich um die Themen der Spezialsenate des OLG Celle, wie z.B. dem Vergabe- und Kartellrecht, ranken. Darüber hinaus werden bestehende Reformprojekte in der Justiz und Anwaltschaft vorgestellt und bewertet oder Reformvorschläge entworfen. Neue rechtshistorische Untersuchungen betreffen die Auswertung von Verfahrensakten des OLG aus dem 18. Jahrhundert, die im Schleswig-Holsteinischen Landesarchiv neu aufgefundenen wurden. Interessant ist auch eine Auseinandersetzung mit der jüngsten Geschichte in Gestalt des Neuaufbaus der Justiz in den neuen Bundesländern mit der Unterstützung durch niedersächsische Richterinnen und Richter. Der Präsident des Bundesgerichtshofs Prof. Dr. Klaus Tolksdorf, stellt sich in seinem Beitrag die Frage, ob nicht die Gedanken von Gottlieb Planck, dem „Vater des Bürgerlichen Gesetzbuches“ und ehemaligen Richter an unserem Gericht, Pate stehen könnten für ein Europäisches Zivilgesetzbuch.
Eine besondere Augenfreude ist schließlich die mit zahlreichen Bildtafeln versehene Darstellung bibliophiler Kostbarkeiten aus der Grupen’schen Stiftungsbibliothek des Oberlandesgerichts.
Für die Beiträge konnten namhafte Autoren aus Wissenschaft und Praxis gewonnen werden, darunter Professoren der Universitäten Göttingen, Hannover und Osnabrück sowie Richter des Bundesgerichtshofs und des Oberlandesgerichts Celle.
OLG-Präsident Dr. Peter Götz von Olenhusen, präsentiert mit großer Freude die fast 700 Seiten starke Festschrift, die im Vandenhoek & Ruprecht Verlag erscheint: "Diese Festschrift ist nicht nur ein bleibendes Zeugnis unserer Rechtstradition. Sie möchte auch einen Beitrag für die Rechtsfortbildung leisten und rechtspolitische Anregungen für die Weiterentwicklung der Justizstrukturen geben, damit die Gerichte ihren Aufgaben auch in Zukunft gut gerecht werden können."