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Neujahrsempfang 2009 im Oberlandesgericht Celle

"OLG Celle steht für Qualität"

Am 9. Januar 2009 fand im Plenarsaal des Oberlandesgerichts Celle (OLG) der traditionelle Neujahrsempfang statt. Wie in jedem Jahr bat die Richterschaft des OLG auch die Angehörigen des höheren Dienstes der Generalstaatsanwaltschaft und die pensionierten Kolleginnen und Kollegen beider Behörden sowie die Mitglieder des Advokatenvereins Celle hierzu.

In seiner Rede wies OLG-Präsident Dr. Peter Götz von Olenhusen auf den erfolgreichen Abschluss des Projekts "OliVe" - "Oberlandesgerichte im Vergleich" hin. Bei diesem Projekt haben sich eine Gruppe von 11 Oberlandesgerichten, darunter das OLG Celle, aus sieben Bundesländern einem Vergleich gestellt. Es wurde die jeweilige Belastungs- und Erledigungsquote sowie die Dauer der Verfahren gemessen. Mittels Fragebogen wurde die Zufriedenheit der externen Beteiligten ebenso wie der Gerichtsangehörigen ermittelt. Weitere 5 Oberlandesgerichte hat das Projekt so überzeugt, dass sie sich dem Vergleichsring anschließen. Damit tauschen sich 16 der 24 deutschen Oberlandesgerichte über die Qualität ihrer Arbeit aus. Der Präsident freute sich, dass das OLG Celle bei diesem Vergleich sehr erfreulich abgeschnitten habe. Dennoch seien vielfältige Konsequenzen und Veränderungsmöglichkeiten erkennbar geworden, die das OLG noch weiter beschäftigen werden. Götz von Olenhusen sicherte zu: "Bei den Befragungen hervorgetretene Wünsche und Kritik sind uns in der Verwaltung Ansporn, an Verbesserungen zu arbeiten. Wenn uns das gelingt, wird es ein erfolgreiches neues Jahr."

An den Richterrat gewandt, verwies der Präsident auf die neuen erweiterten Beteiligungsrechte durch das im April 2009 in Kraft tretende neue Niedersächsische Richtergesetz. Der Präsident: "Die neue Rechtslage mit erweiterten Kompetenzen möchte ich gern mit Ihnen gemeinsam nutzen und zum Wohle des Oberlandesgerichts noch intensiver als bisher zusammen arbeiten."

Mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit einer guten Kommunikation innerhalb des Gerichts leitete der Präsident über auf die grundsätzliche Aufgabe der Rechtsprechung, die gestörte Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern. Dies werde durch das seit Sommer 2007 bestehende Mediationsangebot am OLG unterstützt: "Mit unserem Mediationsangebot am Oberlandesgericht wollen wir Prozessparteien eine Möglichkeit eröffnen, unter Vermittlung des Mediators wieder in eine Kommunikation zu gelangen. Zu einem erfolgeichen und zufriedenen neuen Jahr gehört für mich auch, dass das OLG Celle zu den Oberlandesgerichten gehört - noch sind es wenige - , an denen dem Bürger auch diese Verfahrensmöglichkeit der Mediation angeboten wird. Denn Mediation ist kein Selbstzweck. Mediation soll dem Bürger, der das wahrnehmen kann, eine zusätzliche Alternative zur Streitbeilegung eröffnen. Führt Verhandeln nicht weiter, steht den Parteien die hohe Fachkompetenz der richterlichen Bewertung und Entscheidung zur Verfügung, die Celles guten Ruf begründet."

Weiter gab der Präsident die personellen Veränderungen der Richterschaft des vergangenen Jahres bekannt. Es ist ein Todesfall zu beklagen; Hans-Henning Rust verstarb am 26. August 2008. Aus der aktiven Richterschaft verabschiedeten sich sieben Richterinnen und Richter in den Ruhestand. Zur vorsitzenden Richterin wurde Eva Moll-Vogel, zu vorsitzenden Richtern wurden Ralf-Uwe Schaffert und Reinhard Saathoff befördert. Zu Richterinnen und Richtern am OLG wurden ernannt:

Katrin Rieke verstärkt den 13. Zivilsenat, der zugleich Vergabe- und Kartellsenat ist. Die 37jährige Richterin stammt aus Hameln und hat in Hannover Rechtswissenschaften studiert. Ihren juristischen Vorbereitungsdienst absolvierte sie im Oberlandesgerichtsbezirk Celle u.a. in Hameln und Hannover. Im Jahre 2000 trat sie in den niedersächsischen Justizdienst ein und wurde 2003 am Landgericht Hannover verplant. Von 2005 bis 2008 war sie an den Bundesgerichtshof abgeordnet. Katrin Rieke ist verheiratet und lebt in Hannover.

Dr. Thorsten Landwehr hat in Göttingen studiert und zu einem rechtsgeschichtlichen Thema promoviert. 1998 ist er im OLG-Bezirk Celle in den vorbereitenden Richterdienst eingetreten und hat seine Stationen bei Justizbehörden in Hildesheim, Hannover und Göttingen absolviert, bevor er 2003 beim Amtsgericht Hannover seine erste Planstelle erhielt. Der 42jährige war bereits seit Mai 2005 als richterlicher Mitarbeiter an das OLG abgeordnet und war im Referat für Personalangelegenheiten tätig. Landwehr ist im 2. Zivilsenat tätig, der eine Spezialzuständigkeiten für Miet- und Pachtsachen sowie Zwangsvollstreckungssachen besitzt. Als Nebenamt ist Landwehr Mitglied beim Landesjustizprüfungsamt sowie beim Prüfungsamt für die Gerichtsvollzieher.

Professor Dr. Henning Radtke, der an der Leibniz Universität Hannover den Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Internationales Strafrecht inne hat und Direktor des Kriminalwissenschaftlichen Instituts ist, ist im 2. Strafsenat unter Vorsitz von Dr. Henning Meier tätig sein.

Henning Radtke ist 45 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Kinder. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften und Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen absolvierte Radtke seinen juristischen Vorbereitungsdienst im OLG-Bezirk Celle. Radtke promivierte 1993 in Göttingen und habilitierte sich 1997 auch dort mit einer Arbeit zur Dogmatik der Brandstiftungsdelikte. Seine Laufbahn als Universitätsprofessor begann Radtke im Saarland und wechselte später nach Marburg. Im Oktober 2005 folgte er dann einem Ruf der Leibniz Universität Hannover. Das Richterdasein ist nicht ganz neu für Radtke. Er war in den Jahren 2000 bis 2002 schon einmal Richter im Strafsenat des Saarländischen Oberlandesgerichts.

Joachim Hillebrand, wurde Mitglied des 1. Strafsenats, der auch Senat für Staatsschutzsachen ist. Joachim Hillebrand ist 39 Jahre alt und ledig. Nach seinem Studium in Hannover absolvierte er zunächst den juristischen Vorbereitungsdienst und ab 1998 die Proberichterzeit im OLG-Bezirk Celle. Nach Stationen in Verden, Stolzenau, Sulingen und Lehrte und Hannover wurde er 2002 als Richter am Landgericht Hildesheim ernannt. Dort war er seit Oktober 2003 als stellvertretender Vorsitzender der Schwurgerichtskammer tätig.

Astrid Voellmecke (48) war nach Beendigung ihres Studiums und Vorbereitungsdienstes in Göttingen zunächst vier Jahre als Fachanwältin für Verwaltungsrecht tätig, bevor sie im Jahre 1993 in den Niedersächsischen Justizdienst eintrat. Nach Stationen in Hildesheim, Herzberg und Göttingen sowie einer siebenjährigen Familienzeit ist sie nun dem 4. Zivilsenat zugewiesen, wo sie u.a. für Grundstücksangelegenheiten und Streitigkeiten aus dem Wohnungseigentumsrecht und Nachbarrecht zuständig ist. Die Cellerin ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Angela Wortmann-Obst verstärkt den 9. Zivilsenat, der sich mit gesellschaftsrechtlichen Rechtsstreitigkeiten befasst. Die 39jährige Richterin hat in Hannover Rechtswissenschaften studiert. Ihren juristischen Vorbereitungsdienst absolvierte sie im Oberlandesgerichtsbezirk Celle. Im Jahre 1996 trat sie in den niedersächsischen Justizdienst mit Stationen in Hannover, Hildesheim und Göttingen ein und wurde 1999 am Landgericht Hannover verplant. Angela Wortmann-Obst ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Sabina Klein (44) wurde am 26. September 2008 zur Richterin am OLG Celle ernannt, sie trat ihren Dienst in dem u.a. für Bankenrecht und Anwaltsregresse zuständigen 3. Zivilsenat aufgrund einer Abordnung an das Justizministerium aber erst am 5. Januar 2009 an. Sabina Klein hat in Hannover studiert und trat 1998 in den Justizdienst ein. Nach Stationen am Amtsgericht, Landgericht und der Staatsanwaltschaft Hannover wurde sie 2001 zur Richterin am Landgericht Hannover ernannt. Seit August 2006 war Frau Klein im Justizministerium im IT-Referat tätig. Sabina Klein ist verheiratet und hat ein Kind.

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