Niedersachsens Justiz wird künftig im OLG Celle informationstechnisch betreut
Das Oberlandesgericht (OLG) Celle rüstet sich für große Aufgaben. Die niedersächsische Justiz stellt – als eine der ersten Behörden überhaupt – ihr Betriebssystem auf Vista von Microsoft um. Dadurch kann die Wartung und Betreuung aller 15.000 niedersächsischen PCs und Systeme sowie die Unterstützung der Bediensteten bei der Anwendung im "Zentralen IT-Betrieb (ZIB)" zusammengefasst werden. Technisches Kernstück ist das im OLG Celle angesiedelte technische Betriebszentrum (TBZ), das seit Anfang des Jahres eingerichtet wird. TBZ-Leiter Björn Schmedt kann dabei auf der IT-Stelle aufbauen, die bisher den Oberlandesgerichtsbezirk Celle betreut hat. Hinzu kommen weitere Kolleginnen und Kollegen aus den OLG-Bezirken Braunschweig und Oldenburg. Damit im Juni der zentrale Betrieb pünktlich starten kann, wurden bereits alle erforderlichen Umbauarbeiten vorgenommen. Künftig sollen hier 69 Bedienstete sämtliche Server und PCs betreuen und mit der notwendigen Software versehen. Pilotiert wurde der Betrieb beim Amtsgericht Uelzen. Im Mai soll noch ein letzter Test beim Amtsgericht Celle durchgeführt werden, damit die Umstellung reibungslos verlaufen kann. Danach werden Schlag auf Schlag auch die übrigen Behörden im Land umgestellt. Gerhard Bönisch, derzeitiger Leiter der IT-Stelle des OLG, drückt es so aus: "Die Zeiten der ‚Turnschuhadministration‘ gehen zu Ende." Sobald bei einem Bediensteten im Land ein Problem technischer Natur auftritt, wird dessen Meldung vom Service-Desk in Wildeshausen an das TBZ weitergeleitet. Hier können sich die Spezialisten nötigenfalls auf den PC des Bediensteten aufschalten und das Problem lösen, ohne in die Dienststelle fahren zu müssen. Das TBZ kann aus der Ferne nicht nur alle Server in den Behörden auf ihren technischen Zustand überwachen, sondern auch z.B. über eine Temperaturmessung im Serverraum auf den Ausfall einer Klimaanlage schließen. Der Präsident des OLG Celle, Dr. Peter Götz von Olenhusen, zeigt sich sehr zufrieden mit der neuen zentralen Zuständigkeit: "Die IT-Spezialisten im TBZ stellen sicher, dass auch in den kleineren oder entfernteren Gerichten Probleme schon bei ersten Anzeichen schnell behoben werden können und verhindern, dass Systeme ausfallen. Dies dient allen Rechtsuchenden in Niedersachsen und stärkt den Standort Celle".